Allgemein / Hotel
Das Hotel ist etwas "rustikaler". Wir wussten das aber im Vorfeld und uns stört das im Regelfall nicht, da wir mit 3-Sterne-Hotels - egal welchen Alters - immer sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Das Hotel ist relativ klein und gemütlich, verfügt über 4 Stockwerke, Zimmer in div. Kategorien. Zuerst hatten wir ein "Sparzimmer" im EG. das erinnerte mich an das Hostel, in dem ich vor fast 40 Jahren auf Klassenfahrt in London war. Der Balkon war nicht abschließbar und nur über den Gang erreichbar. Mitbewohner hatten wir ebenfalls. Das Zimmer konnte nur über ein kleines Fenster belüftet werden, der Fensterladen musste zu bleiben, da man sonst von der Straße aus ins Zimmer gucken konnte. Die Größe war brutal klein. Wir wussten gar nicht wohin mit dem Koffer. Nach Beschwerde bekamen wir dann ein anderes Zimmer im 3. OG, angeblich mit Meerblick, der allerdings durch 2 uralte Lebensbäume versperrt war. Die Altersstruktur war von jungen Leuten bis hin zu Senioren. Kinder waren keine da. Das Hotel ist aufgrund der Struktur der Zimmer und Enge der Türen nur bedingt behindertengerecht. Schön war der - leider viel zu wenig besuchte - Biergarten. Man sollte mir nächtlichen Ruhestörern durch die umliegenden Diskotheken rechnen, die es sich nicht nehmen lassen, morgens um 4 Uhr laut gröhlend durch die Straßen zu ziehen. Stammgäste werden eindeutig bevorzugt und wesentlich freundlicher behandelt. Promo-Zimmer = Sparzimmer. Man bekommt allerdings für 10 Euro Aufpreis pro Person/Nacht ein besseres Zimmer angeboten. WLAN im Hotel 4 Euro/Tag (viel zu teuer!). Im Biergarten ist WLAN gratis - dafür der Empfang schlecht.
Lage
Das Hotel liegt eigentlich optimal. Zum Strand Son Moll ca. 300m, ebenso zu den Bushaltestellen. Auf der einen Seite befindet sich ein anderes Hotel sowie Wohnbebauung der Mallorquiner. Vom Biergarten aus kommt man direkt in die Geschäftsstraße. Mehrere Bars und Diskotheken befinden sich in der Nähe. Schöne Restaurants am Hafen. Die Transferzeit beträgt sagenhafte 3 Stunden und gestaltet sich als unfreiwillige Inselrundfahrt - hier insbesondere Cala Millor, Cala Bona, S'Illot etc. Es gibt viele Ausflugsmöglichkeiten, die auch mit dem Bus sehr gut erreichbar sind. Lohnenwert eine Besichtigung der Burg in Capdepera.
Service
Man war uns gegenüber bemüht freundlich. Naja, nach der Beschwerde wg. des ersten Zimmers. Zunächst allerdings eher arrogant auftretend (Sie haben eben ein Sparzimmer gebucht.). Naja, trotzdem erwarte ich kein Loch, in dem man sich zu zwei normal gebauten Menschen schon auf die Füße tritt. Der Aufschlag für ein Superiorzimmer war auch nicht optimal. 140 Euro. man will ja auch noch Geld für Unternehmungen im Urlaub haben. Die Zimmerreinigung war so ziemlich das Schlechteste was wir bisher in einem Urlaub erlebt haben. Es befand sich auf sämtlichen Schränken, Türrahmen, Bettumrandung noch Staub (unters Bett haben wir nach dem Erlebnis im 1. Zimmer mit dem Haustierchen lieber nicht geguckt). Der Boden wurde in der einen Woche nur ein Mal gewischt bzw. gefegt. Wir hatten auf dem Boden fast so viel Sand wie am Strand. Außerdem wurden Rotweinflecke am Fußboden des Balkons erst nach mehreren Tagen weggewischt. Das Bett wurde überhaupt nicht gemacht. D. h., die Zudecken wurden zusammengefaltet auf das Bett gelegt, so dass man sich das Bett selber machen durfte. Wir hatten uns zwar die Mühe gemacht, der Putzfee 2 x zu zeigen, wie das auszusehen hat, das wurde aber von ihr ignoriert und stur das Bettzeug auf das Bett nach ihrem Willen gelegt. Die Handtücher wurden ebenfalls nicht ordentlich hin gehangen. Man hatte das Gefühl, alles geht husch-husch. Nett vom Rezeptionisten fanden wir allerdings, dass er sich selber darum bemühte, heraus zu finden, wann unser Transfer zurück zu Flughafen stattfindet, nachdem wir 23 Stunden vorher noch nicht wussten, wann wir abgeholt wurden. Bis auf einen Mitarbeiter an der Rezeption sprechen die dortigen Kollegen sehr gut deutsch. Reinigungs- und Restaurantpersonal leider überhaupt nicht.
Gastronomie
Das Frühstück war ausreichend, aber nichts Besonderes. Halbpension haben wir nicht in Anspruch genommen. Bisschen von allem, Kaffeemaschine, 3 Sorten Tee aus Beuteln, Säfte aus dem Automaten - nur 1 x gab es "richtigen" Saft. Als der Strom ausgefallen war und es keinen Kaffee gab. Nach ca. 1 Stunde kam der Strom aber wieder. Leider stellt die Dame im Restaurant nicht immer Tischabfalleimer auf, so dass man häufiger seine Abfälle auf dem Tisch stapelt. Marmeladen, Butter, Margarine etc. kommen aus den üblichen Einportionsdöschen aus Plastik. Es gibt frisches Obst, Joghurt, Quark etc. Spiegeleier kommen bereits fertig aus der Küche und liegen dann in den sog Warmhaltebehältern vor sich rum.
Zimmer
Das erste Zimmer war eine Katastrophe. Das dann angebotene Ersatzzimmer entsprach annähernd dem 3-Sterne-Niveau wie man es gewöhnt ist. Die Möbel waren alt und dunkel. Der Kleiderschrank ausreichend groß. Im Badezimmer gibt es nur eine Stange für die Handtücher in Waschbeckennähe. Haken, um dort Untensilien aufzuhängen gibt es nicht. Den Safe kann man anmieten und bekommt dann einen Schlüssel den man gegen 6 Euro Kaution erhält. Diese bekommt man bei der Abreise wieder zurück. Großes Plus: Endlich mal - auch wenn wir es nur 2 x wetterbedingt genutzt haben - ein Hotel, in dem man 20 deutschsprachige Programme zur Auswahl hat.
Preis Leistung / Fazit
Eindeutig: Nicht noch einmal! Warum das Hotel in div. Forens o gelobt wird, entzieht sich unseren Kenntnissen. Die Betten waren spartanisch (1o cm Matratze auf Holzlattenrost nach einem Standard, der nicht zu definieren ist). Wir haben schon viele Hotels gesehen und auch in Lodges der einfachsten Art in Südafrika übernachtet, selbst da waren sowohl die Zimmerreinigung als auch die Betten wesentlich besser. Im Urlaub jede Nacht um 4 Uhr durch gröhlende Jugendliche, die zu viel alkoholische Getränke zu sich genommen haben, geweckt zu werden, ist auch nicht angenehm. Morgens kommt pünktlich der Straßenreinigungswagen vorbei. Dadurch spart man sich die Mitnahme eines Weckers. Die Klimaanlage in unserem Zimmer funktionierte leider auch nicht richtig. Die Poolanlage liegt auf der 1. Etage und ist dadurch nicht für Passanten einsehbar - was in den neuen Lounge-Hotels ja leider der Fall ist. Nähe zur Promenade und Geschäftsstraße sind optimal. Achtung vor Zimmer Nr. 3! Sehr klein, eher eine Abstellkammer mit Balkon, der über den Gang erreichbar und nicht abschließbar ist, so dass man dort keine Badesachen zum trocknen aufhängen kann. Außerdem hat dieser ein Törchen direkt zum Biergarten - auch nicht abschließbar.