Belgien ist vielseitig: Hier hat nicht nur die Europäische Union ihren Hauptsitz, sondern auch einige der besten Pralinenhersteller der Welt. In Westeuropa gelegen grenzt es an die Nordsee und an Deutschland, Luxemburg, Frankreich und die Niederlande. Das Land ist geografisch abwechslungsreich mit Gebirgsformen wie den Ardennen und den Küstenlandschaften Westflanderns, aber auch von zahlreichen Tiefebenen geprägt. Linguistisch Interessierte kommen auf ihre Kosten, denn Belgien hat drei Amtssprachen: Französisch, Niederländisch und Deutsch. Belgien hat etwa 11 Millionen Einwohner; von diesen entfällt 1 Million auf die Hauptstadt Brüssel. Die Landeswährung ist der Euro. Ob man Ruhe und Entspannung sucht oder kulturell und historisch interessiert ist - in Belgien ist für alle etwas dabei.
In Belgien herrscht ein gemäßigtes Klima vor: milde Sommer wechseln sich mit kühlen Wintern ab. Dies wird durch den Einfluss der Nordsee und des Atlantiks bedingt. Stellenweise sorgen von Osten kommende Winde für ein mehr kontinentales Klima mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern. Die durchschnittliche Temperatur in den Sommermonaten liegt bei 25 Grad Celsius. Im Winter liegen die Durchschnittswerte bei 7 Grad Celsius. Der Niederschlag ist das ganze Jahr über durchschnittlich; aber im Herbst und Winter kommen eisige Winde dazu. Deswegen empfiehlt es sich im Frühling und Sommer von April bis Ende August in das Land zu reisen. So können die Herbststürme und die Kälte des Winters umgangen werden.
Belgien verfügt über 5 größere Flughäfen. Bei der Hauptstadt Brüssel finden sich die Flughäfen Brüssel-Zaventem (BRU) und Brüssel-Charleroi (CRL). Der Erstere ist der größere und beliebtere der beiden. Belgiens öffentliches Transportwesen ist exzellent ausgebaut. Die staatliche Eisenbahngesellschaft NMBS oder auch SNCB unterhält eines der dichtesten Netze weltweit. Es ist daher sehr unkompliziert, sich in Belgien fortzubewegen. In den Städten fahren zusätzlich teils Straßenbahnen, Nahverkehrszüge und Busse. Die Taxis sind recht teuer. In Brüssel gilt ein Tarif von 1,80 Euro pro Kilometer. Selbstverständlich kann man einen Mietwagen nehmen oder gleich von Deutschland aus mit dem eigenen Auto nach Belgien fahren. Es gelten Geschwindigkeitsbeschränkungen von 50 km/h innerorts, 90 km/h außerhalb des Ortes und 120 km/h auf Schnellstraßen und Autobahnen.
In Belgien ist es unüblich, Trinkgeld zu geben, da dies meist in den Rechnungen mit inbegriffen ist. Ist man besonders zufrieden mit dem Service, kann man ein paar Euros als Trinkgeld dalassen. Die Belgier sind ein höfliches und aufgeschlossenes Volk. Trotz der drei Amtssprachen sollte man die Kommunikation zunächst auf Französisch oder Englisch beginnen, da Deutsch nicht sehr weit verbreitet ist. Die belgischen Steckdosen sind für den "französischen" Steckertyp E und den verbreiteten Typ F ausgelegt. Teilweise sind also deutsche Geräte kompatibel, es empfiehlt sich aber zur Sicherheit einen Adapter mitzunehmen.
In Belgien bieten sich dem Reisenden viele Orte, die einen Besuch wert sind. Die Hauptstadt Brüssel lockt mit dem "Europaviertel", in dem sich viele Institutionen der Europäischen Union befinden, aber auch mit historischen Bauwerken wie dem Königspalast oder den Grand Place mit dem Rathaus. Auch das symbolträchtige Atomium, 1958 zur friedlichen Nutzung der Kernenergie errichtet, befindet sich dort. Im Norden des Landes liegt Brügge, "das Venedig des Nordens". Hier wird der Besucher von dem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit seinen vielen Kanälen verzaubert. Auch die schwärmerische Mittelgebirgslandschaft der Ardennen nahe der deutschen Grenze und die wilde Nordseeküste in Westflandern und Antwerpen sind sehr sehenswert.
Da Belgien im Laufe seiner Geschichte von drei verschiedenen Nationen beeinflusst wurde - Frankreich, Deutschland und den Niederlanden - hat es nun auch drei Amtssprachen. Die zwei größten Bevölkerungsgruppen sind die französischsprachigen Wallonen und die niederländischsprachigen Flamen. Dementsprechend divers und vielfältig sind auch Belgiens Festtage und Bräuche. Am vierten Augustwochenende findet im französischen Teil Belgiens das Fest Ducasse d'Ath statt. Bei dem mehrtägigen Fest gibt es kirchlich geprägte Prozessionen mit Riesenfiguren, Kutschfahrten durch die Stadt, ein Heißluftballonfest, einen Nachtmarkt und natürlich viel gutes Essen wie die tarte à Masteilles. Jährlich am 4. Fastensonntag findet in Maaseik der Maaseiker Mittfastenumzug statt, der älteste Karnevalsumzug in Belgien. Gruppen aus den Niederlanden und Deutschland nehmen ebenfalls daran teil.
Belgische Pralinen aller Art sind weltweit bekannt und natürlich überall im Land zu kaufen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass man nicht übervorteilt wird. Am Besten hält man sich an berühmte belgische Pralinenhersteller wie Godiva, Neuhaus und Leonidas. Auch die belgischen Pommes sind weltweit bekannt und können überall erworben werden. Die belgische Küche ist ansonsten stark von der Küche Frankreichs beeinflusst. Eines der bekanntesten Gerichte ist Moules frites - Miesmuscheln mit Kartoffeln. In Flamen wird man den beliebten Fischeintopf Waterzooi häufig antreffen, ebenso wie das Gulaschgericht Stoofvlees. Allgemein sind Suppen ein wichtiger Bestandteil der belgischen Küche.
Besonders wenn man mobil ist und mit dem Auto nach Belgien kommt, kann man in dem Land fernab der großen Städte viele kleine, gemütliche Orte entdecken. Eine sehr hohe Dichte an Brauereien prägt beispielsweise das Land und so lassen sich in vielen Orten neue Geschmacksrichtungen entdecken. An der Küste empfehlen sich Orte wie De Haan oder De Panne. Hier finden sich weite Dünenlandschaften und man kann interessanten Freizeitaktivitäten wie dem Strandsegeln nachgehen: Letzteres hat der Legende nach in De Panne seine Ursprünge. Allgemein ist die gesamte die Nordseeküste Westflanderns eine Erkundung wert: Zum Beispiel findet man dort die längste Straßenbahnlinie der Welt, die direkt an der Küste entlangführt.