In Deutschland heißt die Stadt Slantschew brjag nur Sonnenstrand. Wenn man die bulgarische Bezeichnung wortwörtlich übersetzt, bedeutet Slantschew brjag "die sonnige Küste". Die größte Touristenstadt Bulgariens befindet sich im nördlichen Teil in der Bucht von Nessebar im Golf von Burgas am Schwarzen Meer, unweit von der Provinzhauptstadt Burgas. Gegründet wurde die Stadt erst 1957, seither ist sie allerdings rasant gewachsen. Die Region ist ein bekannter Kurort mit über 800 Hotels, die Platz für 200.000 Menschen bieten. Außerhalb der Saison ist der rund 8 km lange und bis zu 100 m breite Sandstrand nahezu menschenleer. In der restlichen Zeit des Jahres sind in der Stadt selbst kaum Einheimische anzutreffen, die nicht in der Tourismusbranche arbeiten. Vor allem bei jungen Erwachsenen ist der Sonnenstrand aufgrund des üppigen Angebotes an Diskotheken, Bars und Kneipen sehr beliebt. An dem sehr flach abfallenden Sandstrand haben allerdings auch kleiner Kinder sehr viel Badespaß.
Die Hauptsaison am Sonnenstrand beginnt im Mai und endet im Oktober. In diesem Zeitraum liegen die Temperaturen bei angenehmen 20-30°C. Dabei sind die Monate Juli und August die heißesten mit um die 30°C. Die Wassertemperaturen können bis zu 22°C erreichen. Zu dieser Zeit sind am Sonnenstrand sehr viel Touristen und kleine Strandverkäufer anzutreffen. Überall entlang der Strandpromenade kann man kleine Souvenirs für die Daheimgebliebenen erwerben. Im Winter sind die Strände des Sonnenstrandes geradezu ausgestorben und die Hotels sind menschenleer. Nichts erinnert an das geschäftige Treiben im Sommer.
Der nächst größere Flughafen befindet sich in der Provinzhauptstadt Burgas. Dieser ist ca. 25km vom Sonnenstrand entfernt. Die Flugzeit von Deutschland aus beträgt knapp 3 Stunden. In Burgas angekommen, geht es mit dem Bus oder Taxi weiter über die größtenteils zweispurig ausgebaute Straße zum ausgewählten Hotel am Sonnenstrand. Man sollte unbedingt einen Flug nach Burgas buchen, nicht nach Varna, wenn man zum Sonnenstrand möchte. Denn der Flughafen Verenas ist ca. 100km entfernt und die Anreise von dort aus dauert 2-3 Stunden, da nur eine kleinere Passstraße durch das Balkangebirge existiert.
Gezahlt wird am Sonnenstrand wie in ganz Bulgarien mit Lew, ein Lew ist etwa 51 Cent wert. Allgemein lebt man in Bulgarien recht günstig als Deutscher, auch wenn es in den Touristengebieten natürlich noch etwas teurer ist als im Landesinneren. In den überall vertretenen Restaurants und Hotels ist ein Trinkgeld von 10% angemessen. Da der Sonnenstrand ein reines Touristengebiet ist, sprechen hier fast alle Englisch und auch sehr viele deutsch. Jedoch ist der Sonnenstrand ein sehr beliebtes Reiseziel der Engländer, im Gegensatz dazu sind am Goldstrand Bulgariens eher die Deutschen anzutreffen. Ein Adapter für Netzteile z.B. für das Handyladegerät wird nicht benötigt.
Am Sonnenstrand selbst findet man keine kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten, da dies als reines Touristengebiet ausgelegt ist. Das Nachtleben hat allerdings sehr viel zu bieten. Etliche Diskotheken, Bars und Kneipen zieren das Stadtbild, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Weiterhin werden Tagestrips und Ausflüge auf die nicht weit entfernte Halbinsel Nessebar angeboten. Diese erreicht man entweder mit dem Bus oder Taxi, man kann allerdings auch mit dem Boot übersetzen. In Nessebar findet man neben den üblichen Touristen und Souvenirverkäufern auch sehr gut erhaltene alte Bauten, die typisch für die Region des Schwarzen Meeres ist. Nessebar erhielt für diese Bauwerke auch den Titel des Weltkulturerbes von der UNESCO.
Da der Sonnenstrand selbst eine reine Touristenstadt ist und erst in den 50er Jahren gegründet würde, gibt es am Sonnenstrand selbst nur wenig bis keine einheimische Kultur. Die Stadt selbst ist auf junge Erwachsene und deren Bedürfnisse ausgerichtet, sodass hier ein ausgeprägtes Nachtleben zu finden ist. Die Halbinsel Nessebar, unweit des Sonnenstrandes, halt allerdings eine geschichtsträchtige Vergangenheit vorzuweisen. Die Stadt findet ihren Ursprung in einer thrakischen Siedlung. Im 6ten Jahrhundert vor Christus machten die Griechen Nessebar zu einer ihrer Kolonien. Da sie eine der ältesten Städte Europas ist, finden sich hier viele, zum Teil sehr gut erhaltene, Ruinen aus den verschiedensten Epochen. Aufgrund dessen erhielt Nessebar auch den Weltkulturerbe-Titel von der UNESCO. Mit dem damit einhergehenden Geld wurden viele Häuser renoviert und sind daher gut erhalten. Auch das hier ansässige Archäologische Museum ist einen Besuch wert wenn man etwas über die Vergangenheit Nessebars lernen möchte.
In den Restaurants an der Strandpromenade des Sonnenstrandes findest man so gut wie jede kulinarische Spezialität, darunter bei weitem nicht nur einheimische bulgarische Besonderheiten. Die Speisekarte ist zu meist mehrsprachig formuliert, oft auch in Deutsch. Damit kommen die Restaurants ihren vielen ausländischen Gästen sehr entgegen. Es gibt eine große Auswahl von Salaten und Broten, aber auch Fisch, Rind, Schwein und Geflügel kann man hier genießen. Wenn man fern ab den Touristentrubel in einer wirklich landestypischen Gaststätte essen möchte, sollte man den Sonnenstrand verlassen und eines der umliegenden Dörfer aufsuchen.
Wer das geschäftige Treiben von den Touristen und Souvenirverkäufern an der Strandpromenade des Sonnenstrandes einmal satt hat, sollte sich ein Taxi nehmen und das kleine Dorf Sosopol einen Besuch abstatten. Hier findet man viele kleine verwinkelte Straßen und Ecken, die nicht mit Touristen überfüllt sind. Dies ist der optimale Ort für ein gemütliche Tasse Kaffee oder gar ein romantisches Abendessen in einem landestypischen Restaurant. Sosopol ist genau wie Nessebar eine der ältesten Stadt Bulgariens, es gibt also auch hier viel Geschichte zu entdecken. Die Festungsmauer und weitere geschichtliche Bauten bilden ein Freiluftmuseum und sind einen Besuch wert.
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