Korsika, mit 8.680 Quadratkilometern die viertgrößte Insel des Mittelmeeres, gehört politisch zu Frankreich. Bis zur Nachbarinsel Sardinien sind es etwa 12 Kilometer und bis nach Nizza ungefähr 180 Kilometer. Aufgeteilt ist die Insel in zwei Verwaltungsbezirke: in Haute-Corse mit der Hauptstadt Bastia und in Corse du Sud mit der Hauptstadt Ajaccio. Letztere fungiert auch als Koriskas Hauptstadt und verfügt über etwa 66.000 der insgesamt gut 310.000 Korsen. Zu Recht führt die Insel den Beinamen Ile de Beauté (Insel der Schönheit): Attraktionen gibt es in Form von traumhaften Stränden, imposanten Kulturstätten und historischen Bauwerken mehr als genug. Sehr zu empfehlen ist Korsika für ausgedehnte Touren mit dem Fahrrad oder zu Fuß – zumal sich Wandern und Radfahren bestens mit der Besichtigung ausgewählter Sehenswürdigkeiten verbinden lassen.
Prinzipiell hat man die Wahl zwischen einem Flug und einer Fährfahrt, um nach Korsika zu gelangen. Zwar sind Flüge die wohl bequemste Art, auf die Insel zu kommen, aber gerade in den Ferienzeiten sind diese üblicherweise recht teuer. Indes wird das beliebte Urlaubsziel auch zunehmend von Billigfluglinien angeflogen, sodass man mit etwas zeitlicher Flexibilität geeignete Angebote finden kann. Flughäfen gibt es auf Korsika vier: Campo dell'Oro, Bastia, Ste Catherine und Figari. Der wichtigste und größte Airport ist Campo dell’Oro, der etwa 12 Kilometer von der Hauptstadt Ajaccio entfernt ist. Wer sich für die Fähre entscheidet, kann entweder von der französischen oder aber von der italienischen Küste aus übersetzen und landet dann entsprechend in einem der sieben verfügbaren Fährhäfen Korsikas, zu denen auch Ajaccio zählt. Busse gibt es auf der Insel zwar, außerhalb der Städte verkehren sie aber nur ein- bis zweimal am Tag. Ein Taxi zu bekommen ist selbst in den Städten nicht immer einfach. Ab 19 Uhr wird ein Nachtzuschlag erhoben, der beispielsweise in Bastia 40Prozent beträgt.
Zu den naturgegebenen Sehenswürdigkeiten auf Korsika zählen unter anderem der Fernwanderweg GR 20, der von Calenzana im Nordwesten nach Conca im Südosten führt, sowie das Bavella-Gebiet, das etwa 50 Autominuten von Porto-Vecchio entfernt zu finden ist. Die Stadt Calvi wartet auf mit einer imposanten Zitadelle, die auf das 15. Und 16. Jahrhundert zurückgeht. Innerhalb der Zitadelle ist zudem die Kathedrale Saint-Jean-Baptiste (13. Jahrhundert) untergebracht. Die bedeutsamste Fundstätte auf Korsika ist die in Filitosa: Einzigartige Menhirstatuen und Monumente, die zurzeit 1500 bis1000 vor Christus entstanden sind, können hier besichtigt werden. Im Süden der Insel sollte unbedingt Bonifacio aufgesucht werden: Unmittelbar am Abhang auf hohen Klippen stehen die Häuser des Ortes; von einem Boot aus ist die Wasserseite des Ortes also am besten zu sehen.
Obgleich als Amtssprache auf Korsika Französisch fungiert, spielt Korsisch eine wichtige Rolle, und für etwa 30 Prozent der Korsen ist sie Muttersprache. Erst seit einigen Jahren ist die korsische Sprache auch offiziell anerkannt. Für die traditionelle Musik der Insel ist die korsische Sprache unerlässlich: Unterschieden wurde und wird beispielsweise in Serenati (Liebeslieder), Tribierri (Erntelieder) und Paghiella (mehrstimmiger Gesang). Letzterer wird auch zunehmend im Rahmen von Musikveranstaltungen anderen Nationen vorgestellt. Eigenständiges Theater gibt es auf Korsika erst seit einigen Jahren wieder. Auf der Insel wird gern gefeiert, das zeigt sich an den zahlreichen Festen und Festivals, die jedes Jahr stattfinden. Vielfach sind es religiöse Feste, da der Großteil der Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche angehört, aber auch einige heidnische Bräuche gibt es in der Gegenwart. Sehr wichtig ist für jeden Korsen seine Familie; der Zusammenhalt der Familie wird durch den Usus unterstrichen, den Vornamen des Vaters dem Sohn zu geben.
Der intakten Natur auf Korsika sind die qualitativ hochwertigen Zutaten für die frisch zubereiteten Gerichte auf der Insel zu verdanken. So wird nach wie vor extensive Tierhaltung betrieben. Zwar hat die ehemalige Subsistenzwirtschaft eine Modernisierung erfahren, aber auf zahlreiche traditionelle Herstellungsaspekte wird noch immer Wert gelegt: Ein Beispiel hierfür ist die Käseherstellung: In den modernen Käsereien werden die traditionellen Sorten, wie etwa Tomme (Hartkäse aus Schafsmilch) oder Brébis (weicher Schafskäse) produziert. Gerichte mit frischem Fisch und frischen Meeresfrüchten, die dem lokalen Fang entstammen, werden häufig angeboten - allerdings nicht eben preiswert. Ein Beispiel für ein typisches Fischgericht ist die Aziminu (gebundene Fischsuppe, zu der eine Knoblauchsauce und geröstetes Brot gehören). Gern genossene Getränke auf Korsika sind: heimische Rosé- und Rotweine sowie Kastanienbier.
Für alle, die nicht nur die üblichen touristischen Attraktionen auf Korsika kennenlernen möchten, bietet sich als beste Möglichkeit das Durchwandern von Regionen an, die die jeweils bevorzugte Landschaft aufweisen. Während einer sich vielleicht Wälder wünscht, sucht der andere Bergseen und -dörfer. So kann man zum Beispiel auf alten Hirtenwegen wandern, auf denen man kaum weiteren Wanderern begegnen wird. Unter anderem bieten sich die Bergseen des Monte Renoso Massivs oder die Region Alta Rocca an. Da Korsika bislang aber ohnehin noch nicht Massentourismus erdulden muss, finden sich noch vielerorts Strände, Wälder und Orte, die man sich in aller Ruhe anschauen kann; dies ist insbesondere an der Westküste und im Landesinneren der Fall.