Die griechische Ferieninsel Kos liegt in der Ost-Ägäis, nur wenige Kilometer vom türkischen Festland mit dem beliebten Tourismusort Bodrum entfernt und ist neben Kreta und Rhodos eines der populärsten griechischen Ziele für Pauschaltourismus und Last-Minute-Reisen. Mit seinen herrlichen Sandstränden und dem traumhaft klaren Wasser bietet die Insel vor allem im Hochsommer jede Menge Erholungsmöglichkeiten für Sonnenhungrige. Doch auch an Land und Leute interessierte Individual-Reisende kommen auf Kos, sowie den Nachbarinseln Kalymnos, Nissiros und Patmos, dank zahlreicher antiker Ausgrabungsstätten, interessanter Sehenswürdigkeiten und idyllisch gelegenen Bergdörfern vor allem im angenehm temperierten Frühjahr und Herbst hervorragend auf ihre Kosten. Die knapp 287 km² große Insel ist neben Rhodos und Karpathos Teil der Dodekanes-Inselgruppe und hat eine Einwohnerzahl von 30.828 Menschen (Stand 2010). Die gleichnamige Hauptstadt Kos mit knapp 18.000 Einwohnern bildet das kulturelle und touristische Zentrum der Insel. Es wird wie generell in Griechenland mit dem Euro bezahlt, die offizielle Amtssprache ist Neugriechisch. Mit Deutsch und Englisch ist in der Regel auf der auf Tourismus spezialisierten Insel eine Verständigung ebenfalls nahezu problemlos möglich.
Für eine Reise nach Kos sind die Monate Mai, Juni und September hervorragend geeignet. In diesen Monaten liegt die durchschnittliche Temperatur am Tag bei angenehmen 25 Grad. Juli und August sind bei einer Durchschnittstemperatur von 30 Grad dagegen eher extrem heiß. In den Sommermonaten sorgt jedoch der Meltemi, ein für die Ägäis in dieser Jahreszeit typischer kräftiger Wind aus nördlicher Richtung, immer wieder für eine erfrischende Abkühlung. Frühjahr und Herbst sind die bevorzugten Reisezeiten für eher Ruhe suchende Urlauber, die Hochsommermonate werden dagegen mehr von Familien mit Kindern sowie von jugendlichen Partyfans frequentiert.
Kos ist am besten per Flug erreichbar, im Sommer werden täglich preiswerte Charterflüge auf die sonnenverwöhnte Urlaubsinsel angeboten. Ab Deutschland ist der internationale Flughafen Kos-Hippokrates (KGS) in durchschnittlich 3 Stunden Flugzeit bequem zu erreichen. Von der griechischen Hafenstadt Piräus aus wird die Insel überdies auch mit täglich frequentierenden Autofähren angelaufen. Die Entfernung beträgt ca. 370 km und die Reisezeit ungefähr 8 – 11 Stunden. Von der nahen Türkei aus fahren außerdem regelmäßig kleinere Passagierschiffe zu der malerischen Insel. Ab Flughafen oder Hafen können die Passagiere dann mit Bussen, Mietwagen oder Taxis weiter zu ihren jeweiligen Destinationen reisen. Vor allem in den Sommermonaten ist die kleine Insel auch hervorragend mit dem Bus erschließbar. Die ungefähr 70 Taxis auf Kos sind alle mit Taxameter ausgestattet und verhältnismäßig preiswert. Für eine Fahrt vom Flughafen in die etwa 26 km entfernte Hauptstadt zahlt der Reisende um die 30 Euro.
Kos ist international vor allem in den Sommermonaten als Partyinsel von deutschen und britischen Touristen bekannt geworden. Die mit über 20 Sandstränden und zahlreichen Kiesstränden gut ausgestattete Ferieninsel bietet mit ihrer vor allem im Frühjahr herrlich blühenden Landschaft, dem 846 m hohen Dikeos-Massiv an der Südküste und interessanten Ausflugszielen in den verschiedenen Regionen auch in den anderen Jahreszeiten immer wieder ein vielseitiges Reiseziel. So lohnt sich beispielsweise ein Besuch der ehrwürdigen Johanniter-Festung Netratzia in der Stadt Kos, der archäologischen Ausgrabungsstätte Asklepieion 4 km südwestlich oder auch ein Bad in der Thermalquelle Emnbros-Therme 12 km südöstlich von der Hauptstadt.
Die Griechen sind bekanntermaßen sehr stolz auf ihre Geschichte und so legt der Koer, so die Bezeichnung der Inselbewohner, natürlich auch besonderen Wert auf den Ruf von Kos als die „Insel des Hippokrates“. Hippokrates wurde 460 v. Chr. auf der Kéfalos-Halbinsel von Kos geboren worden sein und gilt bis heute als der berühmteste Arzt der Antike. Auch Traditionen werden auf der Insel intensiv gepflegt, die klassischen Kirchweihfeste werden ausgiebig zelebriert und mit ortsüblicher Volksmusik und einheimischen Tänzen bereits ab dem Vorabend gefeiert. Große Festivitäten zu Ehren der Schutzheiligen werden regelmäßig überall auf der Insel veranstaltet. Herausstechend sind hier unter anderem der Karneval mit großem Umzug in Antimachia, die großen Feste zu Ehren von Johannes der Täufer (29. August) und dem heiligen Nikita (08. September) in Mastichari sowie das vom lokalen Kulturzentrum initiierte Hippokrates Fest, dass jährlich von Juli bis September mit Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerten in der Hauptstadt stattfindet. Auf Kos sind die klassischen Feiertage übrigens nach dem julianischen Kalender festgelegt worden, daher weichen typische Festtage wie Weihnachten oder Ostern zeitlich von deutschen Terminen ab.
Natürlich bietet Kos viele klassische Speisen und Getränke für den mitteleuropäischen Gaumen, dennoch sollte man es sich bei einem Aufenthalt auf der Insel nicht nehmen, auch einmal einheimliche Spezialitäten zu kosten. Die griechische Küche ist im Angebot sehr vielseitig mit Fleisch, Fisch und allerlei gegrilltem Gemüse, der Koer selber ist gerne sehr üppig und in großer, geselliger Runde. Neben den griechischen Klassikern wie Moussaká oder Souvláki kommen auch ausgefallenere Speisen wie Kefalákia (gegrillter Lammkopf) oder ein Fischroggenpüree namens Taramá auf den Tisch. Wem es nach einer süßen Leckerei gelüstet, wird problemlos in einer griechischen Konditorei, der Zacharoplastío, fündig. Hier verwöhnen neben leckeren Törtchen und Kuchen auch orientalische Süßigkeiten den Gaumen.
Auch eine so viel besuchte Insel wie Kos hat natürlich ihre kleinen Geheimnisse und ganz besonderen Zufluchtsorte. Wenn man mal nicht zu einem der großen und im Sommer oft überlaufenen Sandstrände möchte, findet man unter anderem im Westen der Insel den bei Touristen weniger bekannten Strand von Kephalos, der ein wahres Kleinod darstellt. Speisen wie die Einheimischen ist in kleinen Tavernen fern der Küste wie der Taverne Oromedon im Bergdorf Zia oder der Taverne Pyli im gleichnamigen Bergdorf möglich. Auch in den Altstadtgassen der eher quirligen Hauptstadt können interessierte Urlauber noch traditionelle Restaurants und interessante Ladengeschäfte entdecken.
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