Eine Provinz in der Toskana, am Ligurischen See gelegen, den Schiefen Turm als Wahrzeichen der Stadt - das ist Pisa. Die Hauptstadt ist gleichzeitig der Namensgeber für die Provinz. Neben einigen Eliteschulen gibt es eine Universität, deren 40.000 Studierende nicht nur die Hälfte der Einwohner ausmachen, sondern die Stadt erst so richtig zum Leben erwecken und für regen Trubel sorgen. Seinen besonderen Charme verleiht Pisa seine Echtheit, die die Stadt trotz ihrer Funktion als Touristenmagnet nie verloren hat. Je weiter man sich von dieser Sehenswürdigkeit entfernt, desto ursprünglicher wird die Umgebung mit ihren malerischen Gässchen. Die unmittelbare Nähe zum Ligurischen See macht sie zum perfekten Ort für Erholungsurlauber. Doch auch kulturell interessierten Reisenden hat die italienische Provinz, zu deren berühmtesten Söhnen Galileo Galilei gehört, einiges zu bieten.
Reisende sollten wissen, dass die Provinz nicht selten von Niederschlägen heimgesucht wird. Mit durchschnittlich 15 Regentagen pro Monat kann man also davon ausgehen, dass es die Hälfte des Jahres regnet. Ausnahmen bieten da die Sommermonate Juli und August, die die Urlauber mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen um die 29°C willkommen heißen. In dieser Zeit steht einem bilderbuchartigen Toskana-Urlaub wettertechnisch nichts im Wege. Allerdings wird es im Sommer sehr schwül, da der durch die vielen Regentage äußerst feuchte und morastartige Boden an warmen Sonnentagen eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert. Eventuelle Wärmegewitter sorgen dann für die richtige Abkühlung.
Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Pisa. Es gibt praktisch keine Reisemöglichkeit, die von vornherein ausgeschlossen werden kann. Ob mit dem eigenen PKW, bequem mit dem Flugzeug, mit Bus oder Bahn - die Anreise können Reisende ganz von ihren eigenen Vorlieben, Möglichkeiten und Bedürfnissen abhängig machen. Man kann die Stadt beispielsweise im Rahmen einer mehrtägigen Busreise durch Italien besuchen oder auf direktem Weg den internationalen Flughafen Galileo Galilei ansteuern, der nur 2km von der Innenstadt Pisas entfernt liegt. Im Zentrum befindet sich zudem der Bahnhof, der nicht nur ein Angelpunkt für den Fern- und Nahverkehr, sondern architektonisch prachtvoll anzusehen ist.
In Italien werden zunehmend die L-Steckdosen durch deutsche Modelle ersetzt, dennoch hat man vorsichtshalber einen passenden Steckdosenadapter im Reisegepäck. Die Telefonnummer 113 sollte man gespeichert haben, denn unter dieser Nummer erreicht man Polizei, medizinischen Notdienst sowie die Feuerwehr. Für wichtige Informationen vor Ort steht den Besuchern die Touristeninformation mit Rat und Tat zur Seite, die sich in der Via Pietro Nenni befindet. Eine äußerst erfreuliche Information für alle Reisende in die toskanische Provinz: die Fortbewegung fällt äußerst preisgünstig aus. Alle interessante Orte lassen sich bequem und gemütlich zu Fuß erreichen. Zudem sind Zug- und Busfahrten preiswert.
Es muss nicht weiter erwähnt werden, dass der Schiefe Turm von Pisa die mit Abstand wichtigste Touristenattraktion der Provinz ist. Er ist allerdings nicht die einzige Sehenswürdigkeit, die die Region zu bieten hat. Für kulturell interessierte Reisende finden sich in Pisa einige Museen, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Da ist beispielsweise das Museo Nazionale di San Matteo zu nennen, in dem pisanisch-toskanische Kunst aus dem 12. bis 17. Jahrhundert bewundert werden kann. Auch der Dom Pisas zieht Touristen in seinen Bann - und das nicht nur, weil der Schiefe Turm zu ihm gehört. Dem Dom ist auch das Baptisterium zugehörig. Es ist mit einer Höhe von insgesamt 54 Metern und einem Umfang von 107 Metern die größte Taufkirche der christlichen Geschichte.
Wer im Juni nach Pisa reist, wird Augenzeuge dreier traditioneller Feste. Zwei dieser Feste finden dem Stadtheiligen San Ranieri zu Ehren am 16. und 17. Juni statt. Den Beginn macht die Feier Luminara, bei der alle elektrischen Lichter entlang des Flusses Arno gelöscht und durch unzählige Kerzen ersetzt werden. Tags darauf läuft die Regata di San Ranieri vom Stapel. Hierbei treten die einzelnen Stadtviertel mit Ruderteams gegeneinander an und jedes versucht, auf einer Strecke von zwei Kilometern gen Stadtzentrum, als erstes im Ziel zu sein. Am letzten Sonntag im Juni folgt das Fest Gioco del Ponte. Dabei müssen die Männer aus den Gebieten nördlich des Arno versuchen, einen sieben Tonnen schweren Wagen in den südlichen Stadtteil zu schieben. Die Männer aus den südlichen Stadtvierteln müssen den Wagen zurückbefördern.
In Pisa gibt es zahlreiche Restaurants, in denen man die traditionelle pisanische Küche erleben kann. Dazu gehören beispielsweise die pisanische Suppe und der speziell zubereitete Stockfisch, Stoccafisso genannt. Besonders charakteristisch für die Küche dieser Provinz ist die perfekte Mischung der Nahrungsmittel aus dem Meer und vom Land. Im Hinblick auf die vielen Süßspeisen, die die Region zu bieten hat, bleibt einem nur die Qual der Wahl bei der Auswahl. Als Beispiel sei hier die Torta co' bischeri genannt, die mit einer schmackhaften Füllung aus Milchreis, Pinienkernen, kandierten Früchten, Eigelb und bitterer Schokolade besticht. Auch werden Kochkurse angeboten, in denen man lernt, die kulinarischen Spezialitäten selbst zuzubereiten.
Wer abseits des Touristentrubels rund um den Schiefen Turm interessante Eindrücke sammeln will, der kann sich in der italienischen Provinz erkunden und die zauberhafte, atmosphärische Umgebung auf sich wirken. Nicht nur das malerische toskanische Stadtzentrum ist einen kleinen Stadtbummel wert, bei einem Spaziergang entlang des Arnos kommt ein wunderbar mediterranes, typisch italienisches Urlaubsgefühl auf. Zudem sei hier der Botanische Garten genannt, der trotz seines beachtlichen Alters - er wurde im Jahr 1543 erbaut - mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Pflanzen nach wie vor als touristischer Geheimtipp gilt.