Istrien ist eine Halbinsel an der Adriaküste im Norden des Landes. Zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner Bucht bei Rijeka liegt die Region, die vor allem für ihre wunderschöne Küste bekannt ist. Geographisch gehört die Region zu Kroatien, Slowenien und Italien. Den größten Teil macht aber Kroatien aus. Die größte Stadt der Region ist Pula.
In der Region leben neben Kroaten auch italienische und slowenische Bürger, wodurch sich eine Sprachenvielfalt auf der Halbinsel entwickelt hat. Neben kroatisch, italienisch und slowenisch wird auch istrorumänisch gesprochen. Istrien ist vor allem entlang der Küste bevölkert, das Landesinnere ist hingegen nur dünn besiedelt. Die größte Stadt in der Region ist Pula im Süden der Halbinsel. Auf italienischer und slowenischer Seite wird mit Euro bezahlt, im kroatischen Teil mit dem kroatischen Kuna.
Istrien erreicht man per Flugzeug, Fähre oder mit dem eigenen PKW. Die Flughäfen sind in Pula, Rijeka und im slowenischen Portorož. Nach Pula fliegt unter anderem die Lufthansa, zum Beispiel ab München. Die Billigairlines fliegen von verschiedenen Orten in ganz Europa nach Istrien. Die Anreise im eigenen PKW kann über die A9 von der slowenischen Grenze aus erfolgen. Die Küstenstraße ist zugleich Hauptstraße der Region. Von Venedig aus kann man mit der Fähre auf die Halbinsel übersetzen, auch sie steuert Pula als Ziel an. Mobil ist man auf der Insel mit öffentlichen Bussen und dem Taxi. Allerdings fahren insbesondere im Landesinneren die Busse sehr selten. Eine Taxifahrt kostet rund 35 Kuna (ca. 4,60 Euro) für drei Kilometer.
Istrien ist eine traditionsreiche Urlaubsregion. Bereits im 19. Jahrhundert war sie das Ziel vieler Sommerurlauber, vor allem aus den benachbarten Städten Triest und Venedig. Die touristische Infrastruktur an der Küste ist sehr gut ausgebaut, ohne dabei auf Massentourismus zu setzen. Das Hauptangebot richtet sich dennoch an Badeurlauber, auch wenn das Hinterland zahlreiche antike Sehenswürdigkeiten vorweisen kann. Vor Ort kann man problemlos mit Kreditkarte bezahlen, auch Geldautomaten gibt es in den Orten entlang der Küste. In den Restaurants wird zwischen 7 und 10% Trinkgeld gegeben. Die Geschäfte haben in den Touristenregionen teilweise bis 22 Uhr abends geöffnet.
Die Strände Istriens locken seit Jahrzehnten die Gäste an. Hier strahlt beinahe das ganze Jahr über die Sonne, die Hauptbadezeit ist von Mai bis September. Istrien ist seit Jahren auch eine Hochburg der FKK-Badekultur. Sehenswert ist aber auch das Landesinnere. Hier wird Weinbau betrieben und kleine landwirtschaftliche Betriebe produzieren die klassischen Güter des Mittelmeers. Sehenswert ist die Altstadt von Porec, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die faszinierenden Gebäude zeugen von der herrschaftlichen Vergangenheit. Der Limski-Fjord begeistert durch die herrliche Landschaft und beeindruckende Aussicht auf die Adria. Kap Kamenjak ist der südlichste Punkt Istriens, hier kann man den tollkühnen Klippenspringern zuschauen oder den Blick in die Ferne zu den vorgelagerten Inseln schweifen lassen.
Istrien ist geprägt durch den Einfluss dreier Nationen, hat sich aber eine eigene istrische Kultur bewahrt. Es sind hier vor allem Fischer zu Hause. Besonders in der Stadt Rabac kann man dem ursprünglichen Leben der Fischer zusehen, wenn sie morgens in den kleinen malerischen Hafen einlaufen und ihre Fänge direkt von Bord verkaufen. Ein Highlight im kulturellen Jahresprogramm Istriens ist das historische Festival Giostra in der Stadt Poreč. Sie wird zur großen Open Air-Bühne und Straßenkünstler und Musiker erobern die Stadt. Das Leben während der Barockzeit wird von kostümierten Künstlern dargestellt und Einheimische und Gäste können diese Epoche der Geschichte in der malerischen Kulisse der Stadt miterleben.
Die Küche Istriens ist vor allem vom Meer geprägt. Fisch und Meeresfrüchte sind Haupternährungsquelle. Die fruchtbaren Böden im Landesinneren versorgen die Region mit Gemüse wie Tomaten, Paprika und Auberginen. Aber auch Oliven und vor allem Wein wird hier kultiviert. Unbedingt probieren sollte man Bruda od Riba, ein Fischeintopf mit Olivenöl, Wein, Knoblauch und Petersilie. So schmeckt das Mittelmeer. Schwarzer Tintenfisch-Risotto ist ebenfalls eine Spezialität der Region. Zum Nachtisch gibt es oft frittierte Teigstreifen, die sogenannten Krustule, aber auch die istrische Form des Krapfen, die Fritule, erfreut die Touristen.
Ein Geheimtipp ist ein Besuch in der Stadt Dvigrad. Das Besondere daran: hier lebt niemand mehr. Es muss im 17. Jahrhundert gewesen sein, als der Ausbruch der Pest die Leute aus der Stadt wegzog. Seitdem ist sie leer, und die verlassene Stadt lädt ein, durch eine Zeit zu spazieren, die längst vergangen ist. Auch wenn hauptsächlich nur Ruinen erhalten sind, kann man sich doch bildlich vorstellen, wie Dvigrad ausgesehen haben mag, als hier noch Menschen gewohnt haben. Die Sofienkapelle liegt auf einem Hügel, von hier aus hat man einen malerischen Blick über die Stadt und das Umland.