Corralejo am nördlichsten Zipfel der Insel Fuerteventuras gelegen, ist im Ortszentrum immer noch das alte Fischerdorf geblieben. 3 km² Hotelanlagen und Gästehäuser prägen jedoch das heutige Stadtbild. Ein Nationalpark mit Sanddünen direkt am Ozean liegt unmittelbar südlich von Corralejo; 2 km südöstlich beginnt eine 11 Kilometer lange Küstenlinie mit einigen der schönsten Sandstrände, die Fuerteventura zu bieten hat. Die vulkanische Insel gehört zu den spanischen Kanaren vor der Westküste Nordafrikas. Ihr Name bedeutet übersetzt "starke Winde". Die Landessprache ist Spanisch. Deutsch oder Englisch genügen aber, um in den touristischen Gebieten gut durch zu kommen. Fuerteventura zählt insgesamt 70.000 Einwohner. Corralejo ist das größte Urlauberdomizil der Insel, das teilweise vom Tourismus noch unberührt geblieben ist.
Das Klima ist das ganze Jahr über angenehm. Man nennt Fuerteventura auch die "Insel des ewigen Frühlings". Die Temperaturen liegen im Sommer zwischen 28°C und 20°C und im Winter zwischen 22°C und 15°C. Kite- und Windsurfer finden in Corralejo das ganze Jahr über beste Bedingungen vor. Das Meer ist klar und tiefblau, aber auch von starken Strömungen durchzogen. Der Sandsturm Calima bläst aus dem Nordosten feinen weißen Sand aus der Sahara auf die Insel. Die Temperatur kann während dieses Phänomens bis zu 10°C steigen und die Sicht auf 100-200m sinken. Manchmal hat Calima sogar afrikanische Heuschrecken im Gepäck.
Der Flughafen der Insel liegt direkt am Meer in der Nähe von Puerto del Rosario. Täglich verkehren hier Flüge von und nach Spanien und Europa sowie von und zu anderen Inseln der Kanaren. Man erreicht Fuerteventura auch mit der Fähre von Teneriffa, Lanzarote oder Gran Canaria aus. Die Busse auf der Insel sind insgesamt sehr verlässlich und leicht zu benutzen. Vom Flughafen fährt eine Buslinie direkt nach Corralejo. Vor Ort kann der Urlauber sich bestens zu Fuß bewegen oder auch ein Fahrrad oder Mofa leihen. Um die umliegende Wildnis zu erkunden, sollte man sich ein Mietauto nehmen.
Die Strände direkt in Corralejo, ebenso wie die Strände in Richtung Nordwesten, sind eher steinig und von vulkanischen Felsen gesäumt. Die Sandstrände im Südosten sind mit Bussen leicht zu erreichen. Eine gute Mehrheit der Badeurlauber in Corralejo pflegt das Nacktbaden, auch wenn das Areal nirgends dementsprechend ausgeschildert ist. Kite- und Windsurfer finden viele Möglichkeiten, die entsprechende Ausrüstung zu leihen. Unterrichtsstunden werden für Einzelpersonen als auch für Gruppen angeboten. Corralejo bietet auch Gelegenheit zum Tauchen. Die Versorgung mit Geräteverleih und Unterrichtseinheiten ist beim Tauchen ebenfalls bestens. Die Unterwasserwelt lässt sich auch von Schiffen mit Glasböden aus bestaunen. Cafés und Restaurants findet man entlang der Strandpromenade.
Hauptattraktion in Corralejo sind natürlich die Strände - egal ob eher vulkanisch und felsig (wie im Nordwesten des Gebiets) oder aber von dem weißen, fast wüstenartig feinen Sand, der die Sandstrände südöstlich von Corralejo berühmt gemacht hat. Für jeden Geschmack gibt es hier einen "Beach". Direkt am Ortsausgang beginnt der Nationalpark, dem die Erhaltung der kilometerlangen Sanddünen, die direkt bis an den Ozean heran reichen, als Aufgabe obliegt. Man kann hier eine Buggy-Tour mieten, "in die Wüste hinein wandern" oder einfach im Sand herum stapfen, toben und spielen. Sobald es zu heiß wird, ist das Meer zur Stelle.
Im Club Escuela Dunas in Corralejo wird die kanarische Kampfsportart Juego del Palo gepflegt, bei der die beiden Gegner mit Stöcken bewaffnet kämpfen ohne einander zu berühren. Der Kampfsport geht auf Bräuche der vorkolonialen Bewohner der Kanaren zurück. Der Karneval ist traditioneller Weise das wichtigste Fest auf der gesamten Inselgruppe und prägt die Monate Februar und März. Die verschiedenen Veranstaltungen folgen jedes Jahr einem neuen Thema. Höhepunkte sind die Parade und die Wahl des Karneval Königs. Das sogenannte "Kanarische Wrestling" findet in den terreros, den dafür vorgesehenen Ringen mit sandigem Untergrund statt. Sollte in Corralejo kein Kampf angesetzt sein, lohnt es sich dafür mit dem Bus nach Antigua oder La Oliva zu fahren.
Die Küche auf den Kanaren besticht durch ihre Einfachheit und Fisch ist in reichlichen Mengen vertreten. In einigen Bars und Restaurants in Corralejo ist Rauchen erlaubt. An Gemüse verwenden die Einheimischen, was sie auf dem umliegenden kargen Land anbauen können: Ein berühmtes derartiges Gericht namens "Papas Arrugadas" besteht aus Kartoffeln und "Mojo", einer scharfen Chilisauce. Fisch und Meeresfrüchte werden geräuchert, gekocht, als Fischsuppe, gebraten oder gegrillt serviert. Die Küche kennt auch Rind und Schwein, die häufigste Fleischsorte ist aber Ziegenfleisch, sowohl von jungen als auch von älteren Tieren. Die Ziege ist das wichtigste Haustier und versorgt die Kanaren mit Milch. Diese wiederum wird zu Käse verarbeitet, etwa zu der preisgekrönten Sorte Majorero.
15 Minuten dauert die Überfahrt mit der Fähre vom Hafen Corralejos zur Insel Lobos. Der Boden der Fähre ist aus Glas, um hier eine der bemerkenswertesten Stellen der Unterwasserwelt rund um Correalejo den Besuchern zugänglich zu machen. Lobos ist ein Nationalpark und seit 1982 nicht mehr ständig von Menschen bewohnt. Übrig geblieben sind einige wenige Wochenendhäuser einheimischer Fischer. In 2-3 Stunden hat man die Insel und ihre sehenswerte Fauna auf Fußwegen erkundet. Am nördlichsten Punkt der Isla de los Lobos bietet ein alter Leuchtturm einen einmaligen Ausblick auf die Buchten bei Punta de Papagayo auf der Nachbarinsel Lanzarote.
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