Die Gemeinde Alcúdia, im Nordosten der zu Spanien gehörenden Insel Mallorca, beheimatet ca. 19.000 Einwohner. Bei einer Fläche von 60 km² entspricht dies einer Einwohnerdichte von 316 Einwohnern/km². Das Gemeindegebiet umfasst einen Landstrich im Inselinneren sowie die Halbinsel Victoria, die den Küstenstreifen in zwei Abschnitte teilt. Hier befindet sich auch die Stadt Alcúdia, der Verwaltungssitz der Gemeinde, in der etwa ein Drittel der Gemeindebevölkerung lebt. Als Amtssprachen gelten Spanisch und Katalanisch. Die Stadt besteht aus einem historischen Teil, der etwas weiter landeinwärts liegt und dem Port d’Alcúdia, der sich zum beliebten Touristenziel entwickelt hat. Von hier aus finden vor allem Naturfreunde beste Ausflugsziele, anspruchsvolle Wanderwege führen bis zum Cap des Pinar, das die äußerste Spitze der Halbinsel Victoria kennzeichnet. An verschiedenen Aussichtspunkten werden Wanderer mit traumhaften Ausblicken über die Bucht oder die landeinwärts liegenden Bergketten der Serra Tramuntana belohnt.
Die klimatischen Verhältnisse von Alcúdia können als mild und subtropisch bezeichnet werden, es herrschen ganzjährig angenehme Temperaturen, die selbst während der Wintermonate kaum unter 15 Grad fallen. Grund hierfür ist unter anderem der schützende Einfluss der Serra de Tramuntana, die scharfe Winde aus Norden und Westen weitgehend abhält. Darüber hinaus regnen hier bereits etliche Tiefdruckgebiete ab, sodass Alcúdia im Schnitt lediglich 82 Regentage pro Jahr aufweist. Ideal für Outdooraktivitäten wie Wandern oder Radfahren sind die Monate April, Mai oder Oktober, hier herrschen angenehme Tagestemperaturen von um die 20 Grad. Wer gerne Strand, Sonne und Meer genießen möchte, findet von Juni bis September bei Lufttemperaturen von bis zu 29 Grad und Wassertemperaturen von bis zu 25 Grad beste Bedingungen.
Die Anreise nach Mallorca bzw. Alcúdia kann sehr verschieden gestaltet werden. Am bequemsten und schnellsten ist natürlich ein Flug, von Deutschland aus beträgt die Flugzeit lediglich 2 bis 2,5 Stunden. Vom Flughafen Palma de Mallorca aus sind es nur etwas über 50 Kilometer bis zum Ziel, für den Transfer stehen Busse, Taxis oder Mietwagen zur Verfügung. Alternativ kann die Anreise auch per Schiff erfolgen, von Genua, Valencia und Barcelona aus gibt es Fährverbindungen nach Palma. Hier besteht auch die Möglichkeit, den eigenen PKW mitzuführen, um auf der Insel mobil zu bleiben.
Mit ihrer über 2000 Jahren Geschichte ist Alcúdia älteste Stadt auf Mallorca. Im archäologischen Museum Monografic de Pollentia sind lassen zahlreiche Exponate die römische Zeitperiode wieder lebendig werden, die Stadt selbst strahlt mit den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer mit Stadttoren und zahlreichen, historischen Gebäuden eine charmante Atmosphäre aus. Besonders sehenswert sind San Jaume, eine Kirche, die gotische und barocke Stilelemente miteinander verbindet, sowie prachtvolle Villen, die das Stadtbild prägen. Etwa einen Kilometer entfernt liegt Port d’Alcúdia, hier hat sich die Stadt bestens auf Besucher eingestellt. Ein Spaziergang entlang des Yachthafens ist ein beeindruckendes Erlebnis und jeweils dienstags und sonntags wird ein mallorquinischer Markt abgehalten, der sich inzwischen jedoch stark vom Tourismus beeinflusst ist. Zu den sehenswerten Ausflugszielen zählt der Nationalpark von Albufera, ein artenreiches Feuchtgebiet. Insgesamt 271 Vogelarten sind hier bereits beobachtet worden, verschiedene Beobachtungsstände ermöglichen Besuchern einen Einblick in dieses Naturparadies. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch im Hidropark, eine Alternative für alle, die nicht den ganzen Tag am Strand liegen, aber Wasserspaß und Badevergnügen dennoch nicht vermissen möchten.
Wie auch in anderen Teilen Mallorcas und Spaniens sind die Einwohner von Alcúdia fest in ihren Traditionen verwurzelt. Schutzpatron der Gemeinde ist Sant Jaume, jeweils am 25. Juli findet ihm zu Ehren ein Fest statt, das alle drei Jahre (zuletzt 2013) mit einer feierlichen Prozession verbunden ist. Auch die Tradition des Stierkampfes wird aufrechterhalten, sowohl anlässlich des Festes de Sant Jaume, als auch am 15. August (Mare de Déu d’Agosto) findet ein Stierkampf statt. Unblutig, doch nicht weniger unterhaltsam geht es bei den Schaukämpfen zu, die während der Sommermonate touristengerecht inszeniert und vorgeführt werden.
Weitere lokale Fest- und Feiertage zu Ehren verschiedener Heiliger, Wallfahrten und natürlich auch der Jahrmarkt Sa Fira, der jeweils Ende September bzw. Anfang Oktober stattfindet, sind aus dem Kalender von Alcúdia nicht wegzudenken.
Die mallorquinische Küche ist äußerst vielseitig. Reis, Meeresfrüchte und viel Gemüse sind in zahlreichen Gerichten zu finden. Gerne wird Olivenöl von den Hängen der Serra de Tramontana zur Zubereitung verwendet. Typische Gerichte sind die Sombrassadas, eine rote Wurst, Empanadas, gefüllte Teigtaschen, Pa da Figa, Feigenbrot, oder Tumbet, ein Gemüseauflauf. In Alcúdia finden Besucher zahlreiche Restaurants, in denen die mallorquinischen Spezialitäten genossen werden können. Dazu gehört beispielsweise das Bogavante in Port d’Alcúdia, ein Fischrestaurant, das weit über die Grenzen Mallorcas hinaus bekannt und beliebt ist. Empfehlenswert ist ebenfalls das Bistro Mar im Yachthafen, das Ca’n Costa oder das Cafe Cas Capella, das besonders gerne von jüngeren Menschen besucht wird. Zu den meist deftigen Gerichten passen hervorragend die schweren, mallorquinischen Weine. Ansonsten wird überwiegend Wasser getrunken, das sowohl „con gas“ (mit Kohlensäure) als auch „sin gas“ (stilles Wasser) erhältlich ist.
Campanet – das ist der Name eines kleinen Städtchens in der Nähe des Puig Tomir, knappe 20 Kilometer von Alcúdia entfernt, das vom Massentourismus noch weitestgehend verschont geblieben ist. Hier findet sich eine der ältesten Kirchen Mallorcas, die Kapelle Saint Miquel. Lohnenswert ist auch ein Besuch in den Tropfsteinhöhlen, die ganz ohne Licht- und Klangeffekte allein durch ihre natürliche Schönheit beeindrucken. Um ein schönes Souvenir an Mallorca mit nach Hause zu nehmen, kann ein Abstecher zur Glasbläserei Menestraliá gemacht werden, wo man den Glasbläsern bei ihrer kunstvollen Arbeit über die Schulter blicken kann. Preislich gesehen liegen die Produkte im Schnitt deutlich unter den Waren in den meisten anderen Läden.
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