Allgemein / Hotel
Das Hotel besteht aus einem Haupthaus, einem Nebengebäude und einem großen Garten, in dem viele Bungalows mit jeweils 3 App. bzw. Zimmern stehen. Das Haus ist schon älter, aber von der Substanz her gut. Man sieht aber auch, dass es nicht nach europ. Standarts erbaut wurde (Silikonfugen, Emaileschäden im Waschbecken, etc.). Vom Haupthaus aus hat man von den Zimmern der Meerseite einen super Meerblick, aus den Bungalows nur von den in Strandnähe stehenden, aus dem Nebengebäude hat man einen zum Teil eingeschränkten Blick aufs Meer. Das Nebengebäude hat im Innenhof einen großen und schönen Garten mit Teich, wo abends nach Regenfall die Frösche quaken. Für den einen ganz schön hat es mich abends um den Schlaf gebracht. Der Zimmertausch vom Nebengebäude (Superior-Zimmer) in einen Bungalow war völlig problemlos und unbürokratisch. Sauber war alles, täglich wurde die Bar gefüllt, das Bett neu bezogen und die Handtücher wurden getauscht (im Bungalow sogar 2 mal täglich). Für Kinder gab es keine besonderen Einrichtungen (Spielecke, Wasserrutsche, o.ä.), die mussten auch tagsüber (am Strand o.ä.) durch die Eltern beschäftigt werden.Zum Frühstück gabs ein Buffet mit Joghurts, Früchten, verschiedenen Brotsorten und Croisants, Creps, Waffeln und auf Wunschn werden frische Omeletts gemacht. Tee und Kaffee wird dann an den Tischen serviert.Mittags kann man zu hier gültigen Beträgen Gerichte wie Hamburger, Sandwiches, etc. mit Pommes Frites usw. essen. Wer AI gebucht hat, kann aus einem Menü (3 Gänge) wählen. Zum Abendessen gab es im Wechsel von Tag zu Tag Menü (3 - 4 Gänge) und großes Buffet. Insgesamt fand ich das Essen gut und sehr reichhaltig.Die Gäste kamen überwiegend und zu gleichen Teilen aus Frankreich, England, Italien und Deutschland, einige aus der Schweiz und aus Österreich. Aus dem Russischsprachigen Raum war zu meiner Zeit kein Gast dort. Die Altersklassen verteilten sich von Paaren Anfang 20 bis Ende 50, vereinzelt waren kleine Kinder dabei.
Lage
Ca. 20 Gehminuten von Grand Baie am nördlichen Ausgang der Bucht gelegen ist die Meerwasserqualität durch den unmittelbaren Umwälzungsprozess zum offenen Meer hin hervorragend. Das Hotel liegt direkt an einem der schönsten Hotelstrände der Insel und geschätzte 500 Meter vom Strand entfernt liegt das Riff mit toller Unterwasserwelt und großem Fischreichtum (auch Muränen!). Für "Halbpensionäre" oder nur "Übernachter" gibt es neben dem Hotel (Straße Ri. Grand Baie, dann nach ca. 100 Metern rechts) ein gutes und günstiges Restaurant. Gegenüber dem Hotel befindet sich ein großer Parkplatz, an dem immer Taxen stehen. Bushaltestellen in beiden Richtungen sind ebenfalls nicht weit.Zum Shoppen kann man die 20 Minuten nach Grand Baie mit all seinen kleinen Boutiqen gehen, ein Supermarkt ist auch vorhanden. Will man günstig Marken-Kleidung kaufen, sollte man entweder per Taxi (20 Minuten) oder dem Bus nach Arsenal fahren, wo in sogenannten Factory Shops Originalartikel aller namhaften Hersteller (Polo Ralph Lauren, Lacoste, La Martina, etc.) relativ günstig verkauft werden - handeln nicht vergessen. Ich habe dort z.B. zwei Baumwollhosen gekauft, dier aber gekürtzt werden mussten. Das haben die gemacht und mir die Hosen sogar kostenlos ins Hotel bringen lassen. Man kann natürlich auch Fakes bei einem der "Fliegenden Händler" kaufen, die täglich am Strand entlang kommen.Von Grand Baie aus kann man Ausflüge in alle Richtungen buchen (per Katamaran nach St. Gabriel, Fahrt zur Ille au Cerfs, Fahrt nach Port Louis, oder zu anderen Ausflugszielen der Insel). Aber auch solche Fahrten kann man ebenfalls bei den fliegenden Händlern am Strand buchen (zu teuer!).Für die Unterhaltung am Abend gab es im Hotel Musiker verschiedenster Stil-Richtungen, die z.T. schon mit Beginn des Abendessens zu spielen begannen. Zum Teil gut, zum Teil na ja. Will man etwas mehr erleben, muss man abends nach Grand Baie, wo zum Wochenende auch viele Einheimische junge Leute abfeiern gehen. Nur der Weg zu Fuß zum Hotel zurück ist bei Dunkelheit nicht angenehm und auch nicht ungefährlich - besser ein Taxi nehmen.
Service
Rund um die reine Unterbringung betreffend war der Service hervorragend. Nach meiner Ankunft und Begrüßung verlief das Einchecken gemütlich in einer Sitzecke mit anschließendem Gang aufs Zimmer. In den nächsten Tagen wurde ich bestimmt 5 mal gefragt, ob ich mit meinem Zimmer zufrieden sei und hatte das Gefühl, das mein Wohlbefinden dem Haus sehr wichtig war. Alle Mitglieder des Personals waren freundlich und hilfsbereit. Im Restaurantbereich mussten ich (und auch andere Gäste) mich aktiv bemerkbar machen, wenn ich morgens Kaffee haben wollte. Die Kellner gingen meist mehrmals am Tisch vorbei, ohne von sich aus auf die Idee zu kommen, zu fragen, ob man z.B. Kaffee zum Frühstück haben möchte. Hat man sich dann geräuspert, ging es dann problemlos und es wurden auch andere leere Tassen wahrgenommen. Mittags betreffend kann ich mich nicht beschwerden, aber dann kam der Abend. Bei einigen Abendessen waren die Servicekräfte überfordert, wenn viele Gäste da waren. So betrug z.B. in einem Fall die Wartezeit aufs Desert 35 Minuten. Doch die Serviceleistung in der Bar fand ich am schlechtesten. Auch hier gilt: wenn man als Gast die Bar betritt und sich hinsetzt, heißt das offensichtlich noch lange nicht, dass man gekommen ist, weil man etwas trinken möchte. Auch hier muss man sich aktiv bemerkbar machen, damit die Kellner am Tresen ihren Small Talk beenden und nach den Wünschen der Gäste fragen. Doch zuvor kam es (nicht nur) bei mir meist vor, dass die Kellner Gästen am Nebentisch Getränke brachten und danach den Rückweg zum Small Talk am Tresen antraten, ohne dabei Bestellungen der neuen Gäste aufzunehmen. Mehr Bewegung kam in die Jungs, als ich meine Getränke einmal bei einem zufällig vorbeischauenden Manager bestellt habe. Darum bewerte ich den Service dort als mangelhaft.Tagsüber wurden auch am Strand von der Bar ausgehend Getränke gereicht. Dafür war ein junger Mann angestellt, der aber allein für alle Strandabschnitte zuständig war. Daher war es günstiger, selbst die Bar aufzusuchen und sich von dort die Getränke selbst zu holen.Am Bootshaus war der Service aber wieder hervorragend. Dort kann man problemlos die Strandtücher tauschen (auch mehrmals täglich) und die angebotenen Wassersportmöglichkeiten buchen. Der Leiter des Teams dort spricht sogar etwas deutsch.Sprachlich kommt man am besten mit Französisch klar, Englisch wird aber auch von allen gesprochen.
Gastronomie
Die Minibar war für mich ausreichend gefüllt und wurde täglich aufgefüllt. Das Essen insgesamt fand ich lecker und reichhaltig. Man sollte allerings AI buchen oder woanders Essen gehen, da die Preise im Hotel gesalzen sind. Für Trinkgelder ist an der Rezeption eine Holzbox aufgestellt, deren Inhalt am Jahresende auf alle Bedienstete aufgeteilt wird. Ich habe im Restaureant oft mittags und/oder abends einen 100-Rps-Schein (ca. 2,50 Euro) zur abzuzeichnenden Abrechnung gelegt, außer wenn ich unzufrieden war (selten). Ich fand das für mich (gerade noch :-) ) finanzierbar und für die an sich doch sehr netten Menschen dort ein schönes Trinkgeld (wenn man bedenkt, dass die "arbeitenden Schichten" durchschnittlich bis 150 ? im Monat verdienen).
Sport / Wellness
Man konnte problemlos am Bootshaus ein Kajak, eine Segeljolle, Surfbrett und Tretboot bekommen unter dem Motto "Hingehen - Bescheid sagen - zu Wasser lassen lassen und losfahren". Dann konnte man umsonst Wasserski fahren, was auch den absoluten Neulingen zuvor geduldig erklärt wurde. Es gab Fahrten zu Tauchgebieten, wobei das Füllen der Flaschen natürlich bezahlt werden musste. Ich fand das Schnorcheln genial. Es ging zwei mal täglich per Glasbodenboot raus ans Riff und es wurden jedes Mal andere Stellen angefahren. Ich selbst bin in den 2 Wochen ca. 20 Mal mit raus gefahren und habe jedes Mal eine andere Unterwasserwelt gesehen.Enttäuscht war ich vom Gym, was dort stiefmütterlich behandelt wird. Dort gibt es zwar Handtücher zum unterlegen und ein Wasserspender war auch vorhanden. Doch der Raum sowie die Geräte werden nicht annähernd so sauber gehalten, wie alle anderen Einrichtungen des Hotels - ich fand es schmutzig. Es gab nur wenige Geräte und nur wenige Gewichte. Kurzhanteln waren bis zu 10 kg vorhanden und die Langhantel konnte man mit allen verfügbaren Scheiben bis 88 kg hochbringen. An Cardio-Geräten gab es 2 Laufbänder, 2 Ergometer, einen alten Stepper und eine Rudermaschine ohne Sitzschale. Für Sit Ups stand ein Schrägbrett zur Verfügung, ansonsten lagen dort zwei schon ausgefranste,schmutzige und dünne Bodenmatten. Wer dort ein etwas umfangreicheres Fitnessprogramm durchziehen wollte, war enttäuscht.Den Spa-Bereich habe ich nach einem Blick auf die Preisliste nicht aufgesucht.Ansonsten gab es keine Animation, dafür aber Hilfsbereitschaft für besondere Wünsche (Paragliding, etc.).Der Strand selbst war super sauber. Es gab genügend Liegen und auch schattenspendende Schirme, trotzdem mussten einige Gäste morgens "ihre Liegen" per Handtuch reservieren, was völlig unnötig war. Das Wasser fällt flach ab. Am Grund befinden sich zum Teil Lavasteinbrocken und Pflanzen, die man ebenfalls "abschnorcheln" kann.Der Pool war klein und wurde nur von wenigen Gästen benutzt. Aber anhand der Wechsel der Gesichtszüge bei Einzelnen schien mir das Wasser eher kühl zu sein. Aber vom Pool aus bedurfte es nur einige Stufen und man war direkt am Strand.
Zimmer
Ich hatte zunächst ein Superior-Zimmer im Nebengebäude bewohnt. Das Zimmer ist recht groß und ausgestattet mit einem sehr breiten Bett, einem großen Schrank, einen Safe, TV (engl. und franz. Sender), Minibar, Schreibtisch, Klimaanlage) Tisch mit 2 Sesseln sowie einem großen Balkon mit Tisch und 2 Stühlen. Das Bad hatte 2 Waschbecken und eine Duschbadewanne. Einige der schon alten Silikonfugen wirkten schmuddelig und auf einigen Fliesen bildeten sich aufgrund der unebenen Verlegung Pfützen. Es wurde täglich geputzt, Bettwäsche und Handtücher getauscht und die Minibar wurde täglich aufgefüllt.Die zweiter Woche war ich in einem Bungalow untergebracht, der im hinteren Teil des großen Gartens (zur Straße hin) gelegen war. Blick zum Meer hatte ich keinen. Das Zimmer wirkte kleiner als das vorherige, hatte aber eine gemütliche Couch und ein viel größeres Bad mit seperater Dusche. Hier wurde die Handtücher abends nochmals getauscht - sogar das Bett wurde aufgedeckt. Vom Zustand her war dieses Zimmer aber nicht besser als das Superior-Zimmer der Vorwoche, so dass ich den Wechsel von der Seite her nicht als Verbesserung werten würde.
Preis Leistung / Fazit
Ich hatte während meiner Zeit 2 Regentage und 3 Tage mit kurzen Schauern von 10 Minuten Dauer - na ja, Winterbeginn eben. Aber auf Grund der Unsicherheit des Wetters wegen habe ich auf eine Katamaran-Tour zu einer der Inseln verzichtet. Aber diejenigen, die diese Fahrt gemacht haben, waren sehr zufrieden und fanden es super. Man sollte diese Fahrt aber nicht bei den Händlern am Strand buchen, auch nicht in einem der zahlreichen Büros, sondern direkt beim Skipper (Taxifahrer fragen!). Es liegen in der Bucht von Grand Baie ca. 10 Katamarane, die alle täglich losfahren und entsprechend mit Gästen gefüllt werden müssen - es wird also voll auf den Inseln. Noch zu empfehlen ist eine Fahrt mit einem sog. Wassertaxi. Man kann sich (evtl. zusammen mit bis zu 3 anderen Leuten) direkt am Strand von einem Schnellboot abholen lassen und wird dann zu interessanten Stellen zum Baden oder Schnorcheln gefahren. Kontakte am besten ebenfalls über einen Taxifahrer herstellen (lassen).In der Bar sollte man sich nicht scheuen, sich bei schlechtem Service einmal energischer darzustellen, denn dann "findet man eher Beachtung", wenn man diese am nächsten Abend erneut betritt. Ich habe dann zum Ende hin auch Tip gegeben, was dem Service der restlichen Tage sehr förderlich war.Wer sich abends nicht auf den Weg machen will, um Essen oder etwas Trinken zu gehen, sollte AI buchen, sonst wird es im Hotel sehr teuer (z.B. 0,2 l Bier 3,48 ?).Und wer mit seinem Zimmer nicht zufrieden ist (egal warum), sollte sich auch nicht scheuen, an der Rezeption um ein anderes zu bitten. Und wem gerade ein Meerblick wichtig ist, der sollte ruhig ein Zimmer im Haupthaus buchen. Die sind zwar etwas kleiner, aber trotzdem groß genug und qualitativ genauso ausgestattet wie die anderen Zimmer. Aber der Blick aufs Meer ist von dort aus super - getopt nur von den Bungalows, die direkt am Strand stehen oder von den Zimmern des Nebengebäudes, die ebenfalls direkt zum Strand hinausgehen, aber das sind nur wenige.