Allgemein / Hotel
Man muss wirklich zweimal hinschauen bzw. erst einmal hineingehen - dann ist man überrascht vom angenehmen Ambiente im Hotel, dem man die Bettenzahl wirklich nicht ansieht! Anfang Juni ist auch die Frequenz angenehm, so dass alles ganz gemächlich zuging - erfreulicherweise auch im Speisensaal. Durchschnittsalter Gäste ca. 40 Jahre, erstaunlich wenig Wanderer und damit natürlich auch Menschen, die enttäuscht sind, da der Strand vor dem Hotel und das Unterhaltungsangebot im Hotel eher als *mager* zu bezeichnen sind. Für Kinder finde ich das Hotel eher weniger geeignet. Für neugierige gäste gab es in den Ortsteilen viel *Griechisches* zu entdecken, allerdings nicht touristisch-romantisch, die Infrastruktur ist eher an den Bewohnern orientiert.
Lage
Der erste Eindruck, wenn man in den Ortsteil Limani kommt (dort liegt das Hotel), ist erschreckend: leerstehende alte Fabrikgebäude säumen die Straße...und dann hält der Shuttle-Bus. Wir haben allerdings sehr schnell die Region schätzen gelernt, für Wandertouren und Ausflüge mit Roller, Auto und auch Bus liegt Karlovassi günstig. Auch ist der Wind dort nicht soo heftig wie z.B. in Kokkari und die Verbindungen sind wesentlich günstiger als z.B. im Nachtigallental oder Agios Konstantinos. Der Potami-Beach ist eine gute Alternative zum Hotelstrand vor der Tür, auch wenn dort Ausflugsbusse halten, ist es in der Vorsaison nicht zu voll. Badeschuhe nicht vergessen! Das Aufspüren der Wanderwege ist manchmal abenteuerlich, mit gutem Buchmaterial und Wasservorräten ist das Vergnügen groß, oftmals haben wir über Stunden keine anderen Wanderer getroffen.
Service
Klasse! Freundlich, aufmerksam, unaufdringlich und immer bemüht, es den Gästen so angenehm wie möglich zu machen! Bewundernswert, wie das Team auch mit klassischen Nörglern umgegangen ist, die vielleicht in einem Bettenbunker all inclusive besser aufgehoben wären.
Gastronomie
Sauber und ordentlich war es, geschmeckt hat es auch, die Zeiten waren prima, aber landestypisch war es wirklich nicht. Trotzdem gab es nix zum Meckern, der Service war eben klasse und die Preise sind angemessen. Als Wanderer haben wir uns in den Dörfern tagsüber mit den notwendigen Rationen Knoblauch, Souvlaki, Kichererbsenbällchen etc. versorgt. Zum Frühstück gab es allerdings klasse Joghurt!!Happy hour am Pool von 17.30 - 18.30: nach Erkunden der Umgebung noch ein Bad (oft waren nur wenige Liegen besetzt) und prima Cocktails!! Später am Abend ist Unterhaltung im Hotel eher schwierig, auch wenn der Barkeeper in kleiner Runde mal zur Gitarre gegriffen hat: mal ein griechischer Abend o.ä. wäre ganz nett gewesen.
Sport / Wellness
Poolbereich etc wirklich nett. Ansonsten eher *tote Hose*, was Zerstreuung angeht, für Kinder wenig im Angebot, sie müssten die stark befahrene Straße überqueren, um zum schmalen Strand zu kommen - da gibt es im Süden sicher bessere, sandige Alternativen.
Zimmer
Wir hatten ein Zimmer zur Landseite (Süden, Sonne bis zum Nachmittag!), konnten immer die Balkontür auflassen und wurden morgens von Vogelgezwitscher geweckt - wir haben gerne auf den Meerblick verzichtet und dafür die Ruhe genossen. Zimmer sind geräumig, sauber, Ausstattung gut, nicht *muffig* und erfreulicherweise auch nicht hellhörig. Ausreichende Badausstattung, Föhn besser mitbringen! Schade, dass trotz der Hinweise entgegen unserer Wünsche die Handtücher täglich gewechselt wurden, Umweltschutz scheint auf Samos ein heikles Thema zu sein.
Preis Leistung / Fazit
Lohnenswerte Wandertour: Über die Teufelsstrände nach Drakei - früh morgens aufbrechen! Kein Schatten! Keine Einkehr vor Drakei! An der Rezeption erkundigen - Anfang Juni gab es nur einen Bus am Freitag um 15.00 zurück von Drakei. Wer zwischendurch baden möchte (und Megalo Seitani ist ein Traum!), muss früh los. Die Busfahrt zurück dauert knapp 1,5 Stunden und ist klasse! Unbedingt an Sonnenschutz sowie reichlich Wasser und Proviant denken. Freundliche Taverne in Drakei!---- Netter Patia in Meseo Karlovassi mit viel griechischem Publikum, 10 Fußminuten vom Hotel. ---- Wer den Mini-Weiler Tsourlei per pedes durchläuft, sollte in der dortigen schattigen Taverne einkehren - die seltenen Gäste werden dort freundlich und lecker bewirtet! Von Kambos über Pnaka nach Vourliotes: Nach ca. 30 Minuten erreicht man Pnaka, dort ist es so idyllisch, dass man sich nur schwer aufraffen kann, weiter zu wandern (Tour 14 im Rother), der Weg von Vourliotes nach Kokkari ist ein wenig *schaurig* wegen der Waldbrandschäden. An- und Abfahrt nach Kambos bzw. von Kokkari sind unproblematisch. ---- Inselerkundung unbedingt empfehlenswert, schade, dass von Karlovassi direkt nur wenig Bootstouren möglich sind, um z.B. Fourni zu erkunden, muss man zunächst nach Pythagorion...