Fremdenverkehr, oder Tourismus? Gibt es einen Unterschied? Der Verkehr mit Fremden, oder der Verkehr in die Fremde sind Ausdrücke, die nicht mehr zeitgemäß sind. Wer ist denn heutzutage innerhalb der Europäischen Union noch fremd? Deshalb ist Tourismus das bessere Wort. Der Völkerbund, eine 1920 gegründete Organisation zum dauerhaften Erhalt des Friedens (kann als Vorläufer der UNO betrachtet werden) prägte die französischen Begriffe tourisme und touriste, um Reisende zu beschreiben, die länger als 24 Stunden im Ausland verbleiben. Tourismus leitet sich also vom französischen Substantiv le tour ab, was "Reise", aber auch "Rundgang, Spaziergang" bedeutet. Eine mögliche Definition ist die folgende: "Er ist die wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderung und daraus resultierende Industrie, welche durch den Zustrom von nicht ansässigen Personen eines Ortes beziehungsweise Gebietes (Freizeitreisende, Geschäftsreisende, Tagestouristen ist Tourismus mit den Notwendigkeiten der Völkerwanderungen entstanden, die mit der Suche nach Nahrungsplätzen und Wasser begannen, später in religiösen Wallfahrten übergingen und sich zu den Formen der Freizeit- und Urlaubsaktivitäten entwickelten, die wir heute kennen. Besonderen Dank müssen wir in diesem Zusammenhang den Römern entgegen bringen, die Europa mit einem großen Netz an Straßen durchzogen.
Einer der Tourismuspioniere der Neuzeit ist Thomas Cook, der 1841 die erste Bahnreise organisierte und damit den Grundstein für die Pauschalreisen legte. Weltweit gesehen ist der Tourismus der größte Arbeitgeber mit mehr als 100 Millionen Beschäftigter und damit einer der größten Wirtschaftszweige. Die meistbesuchten Länder sind Frankreich, was eingedenk der Herkunft des Wortes nur fair ist, gefolgt von Spanien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Innerhalb Deutschlands ist Bayern das beliebteste Reiseziel.